Elisabeth-Krankenhaus erhalten: Kritik an Krankenhausreform – Senologie muss bleiben!

Senologie muss bleiben April 2025

Die geplante Streichung des Brustzentrums am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt im Zuge der Krankenhausreform des Landes NRW stößt bei Bündnis 90/Die Grünen Mönchengladbach auf deutliche Kritik. Die Entscheidung des CDU-geführten Gesundheitsministeriums unter Minister Karl-Josef Laumann, die Senologie des Elisabeth-Krankenhauses nicht mehr im Versorgungsplan zu berücksichtigen, bedeutet aus Sicht der Grünen eine massive Verschlechterung der wohnortnahen Versorgung für Brustkrebspatientinnen – und ist sowohl rechtlich als auch fachlich höchst problematisch.

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat in einem Eilverfahren deutlich gemacht: Die Entscheidung des Ministeriums ist in ihrer aktuellen Form rechtswidrig. Der Versorgungsauftrag bleibt bis auf Weiteres bestehen.

„Es ist nicht nachvollziehbar, was hier passiert“, erklärt Ilka Bresges, Co-Vorstandssprecherin der Grünen Mönchengladbach. „Erst wird dem Elisabeth-Krankenhaus der Versorgungsauftrag entzogen – und genau dieser fehlende Auftrag wird dann als Begründung genutzt, um Patientinnen dort nicht mehr zuweisen zu dürfen. Das ist ein in sich widersprüchliches und völlig unlogisches Verfahren – auf dem Rücken der Betroffenen.“

Die Grünen widersprechen der Einschätzung des Ministeriums, das Elisabeth-Krankenhaus erfülle die Mindestkriterien für die Senologie nicht. Die Einrichtung ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert – ein klarer Beleg für medizinische Qualität und Spezialisierung. Aus Sicht der Grünen ist es nicht nur medizinisch, sondern auch organisatorisch notwendig, zwei Brustzentren in Mönchengladbach – am Elisabeth-Krankenhaus und am Bethesda – aufrechtzuerhalten.

„Die Vorstellung, dass ein einziges Zentrum künftig alle Patientinnen versorgen kann, ist realitätsfern“, betont Melissa Kunkel-Laws, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat der Stadt Mönchengladbach.

„Die Senologie in Rheydt verfügt nicht nur über nachgewiesene Expertise, sondern auch über das Vertrauen vieler Betroffener. Diese Strukturen mutwillig zu zerschlagen, gefährdet die Qualität, Erreichbarkeit und Menschlichkeit der onkologischen Versorgung in unserer Stadt.“

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Elisabeth-Krankenhaus, Bernd Meisterling-Riecks, betont:

„Seit vielen Jahren entscheiden sich Patientinnen nach der Diagnose einer bösartigen Brusterkrankung – in einer für sie extrem belastenden Ausnahmesituation – ganz bewusst für das hochwertige medizinische Angebot des renommierten Brustzentrums am Eli. Es ist nicht hilfreich, ihnen diese individuelle Wahlmöglichkeit zu nehmen, indem bewährte Strukturen zerschlagen werden.“

Die Grünen Mönchengladbach unterstützen daher die Forderungen der Klinikleitung, des medizinischen Fachpersonals sowie zahlreicher Bürger*innen nach einem Weiterbetrieb der Rheydter Senologie.

Unsere Forderungen im Überblick:

  • Den dauerhaften Erhalt der Senologie am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
  • Die Rücknahme der Streichungsentscheidung durch das NRW-Gesundheitsministerium
  • Eine Überarbeitung der Krankenhausplanung mit Fokus auf Versorgungssicherheit, Qualität und regionale Bedarfe

Als Partei mit dem höchsten Frauenanteil aller demokratischen Parteien in Deutschland betonen wir: Eine moderne, geschlechtergerechte Gesundheitspolitik orientiert sich an den tatsächlichen Bedürfnissen von Patientinnen – nicht an abstrakten Zentralisierungskonzepten.